Natalia Sousa
Hochmoderner biofideler Dummy
Aktualisiert: 11. Apr. 2021
Die Unternehmen CTS und Kistler haben eine Kooperation für einen menschennahen Ersatzkörper beschlossen: Die Kombination aus biofidelem Dummy und hochpräziser Messtechnik bietet Kunden erweiterte Möglichkeiten für Crash-Tests, Produktentwicklungen, Einsatztrainings oder die Modellierung und Rekonstruktion von dynamischen Vorgängen. Die Lösung von CTS ist ab sofort über das globale Vertriebsnetzwerk der Kistler Gruppe verfügbar und kann individuell mit In-Dummy-Messtechnik von Kistler sowie weiterer Sensorik bestückt werden.

Die beständige Weiterentwicklung von Crashtest Dummys hat nicht nur zu einer deutlichen Erhöhung der Fahrzeugsicherheit geführt, sondern erschließt auch neue Anwendungsbereiche. Der biofidele Dummy PRIMUS von CTS verfügt zu diesem Zweck über Knochen, Bänder und Gelenke, die dem Menschen weitgehend nachempfunden sind; auch Gewichtsverteilung, Haut und Skelettaufbau kommen dem biologischen Vorbild sehr nah.
Damit lassen sich zum Beispiel genaue Unfallrekonstruktionen durchführen, auch über den Automobilbereich hinaus. Weitere Anwendungsfelder ergeben sich etwa in der Flugzeugindustrie, der Sicherheitstechnik, bei Produkttests, Bergungsübungen für Rettungskräfte oder im militärischen Bereich, zum Beispiel bei sogenannten Beschusstests. Im Einsatz verhält sich PRIMUS wie ein bewusstloser Mensch; er kann sowohl stehend als auch sitzend ohne weitere Modifikationen verwendet werden. Auf Wunsch kann er mit In-Dummy-Messtechnik des Schweizer Marktführers Kistler ausgestattet werden: Die kombinierte Auswertung präziser Messwerte und realer Beschädigungen liefert sehr genaue und belastbare Testergebnisse, zum Beispiel für Gutachten und Versicherungsfälle oder zur Erlangung von Zertifizierungen.
Dank der Kooperation von CTS und Kistler erhalten Kunden weltweit Zugriff auf ein ganzheitliches High-End-System für Crash-Tests und darüber hinaus – die Lösung ist vielseitig einsetzbar und wird höchsten Ansprüchen gerecht.“
Jens Wolking, Business Driver Vehicle Safety bei Kistler

Die vollständig in PRIMUS integrierte, digitale Sensorik von Kistler ermöglicht eine autarke Datenerfassung ohne Beeinflussung des Dummys, die mit nur einem Kabel am im Brustbereich eingebauten Datenlogger effizient durchgeführt werden kann.
Entwickelt wurde PRIMUS von CTS in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Konstruktion und verwendete Materialien gelegt, um die Auswirkungen von Schock- und Druckbelastungen auf den menschlichen Körper möglichst realitätsgetreu abzubilden. Dank der hauseigenen Produktion von CTS im westfälischen Münster lässt sich der Dummy individuell ausstatten und flexibel an Kundenbedürfnisse anpassen, zum Beispiel hinsichtlich individueller Messtechnik, Anpassung von Gewebe- und Knochenteilen und weiteren Funktionen.
Dr. Mirko Dobberstein, Geschäftsführer von CTS, resümiert: „Die Kooperation mit Kistler gibt uns die Möglichkeit, unseren biofidelen Dummy weltweit zu vertreiben und dabei neue Applikationen zu erschließen. Durch die Flexibilität sowohl in der Herstellung des Dummys als auch der Bestückung mit High-End-Messtechnik bieten wir kundenindividuelle Lösungen auf höchstem Niveau – ein großer Fortschritt im Bereich Crash-Tests und darüber hinaus!“
